Poppers – die Schnüffeldroge ist gefährlicher als gedacht

Poppers - die Schnüffeldroge ist gefährlich als gedacht

Poppers, die häufig als Legal Highs verkauft werden, stellen für die Gesundheit eine erhebliche Gefahr dar. So kann die Partydroge nicht nur Herz-Kreislauf-Beschwerden hervorrufen oder starke Kopfschmerzen herbeiführen.

Auch die langfristige Schädigung der Augen kann zu den Langzeitfolgen der Amylnitrit haltigen Partydroge zählen. Die Netzhautschäden, die durch Poppers hervorgerufen werden, sind deutlich schwerwiegender, als Ärzte bisher angenommen hatten.

Poppers: Das Kokain der armen Leute in Fläschchen

Auf Sex-Partys sowie in Homosexuellenkreisen ist die Partydroge Poppers schon lange im Umlauf – auch in Hamburg. In der Szene werden Poppers auch «das Kokain der armen Leute» bezeichnet. Die in kleinen Flaschen befindliche Schnüffeldroge enthält das ursprünglich als Medikament gedachte Amylnitrit, dass eine Gefäßerweiterung im Gehirn auslöst und dadurch die Schmerzempfindlichkeit deutlich herabsetzt und eine euphorisierende Wirkung erzielt. Zwar wirken Poppers nur wenige Minuten, die Langzeitfolgen sind dafür aber enorm.

Alkylnitrite besonders in Kombination gefährlich

Die enthaltenen Alkylnitrite wirken entkrampfend und können durch die Erweiterung der Blutgefäße den Blutdruck hemmen, was sich dann auf das Herz-Kreislauf-System auswirkt. Besonders bei Anwendern mit einer Vorerkrankung kann die Anwendung von Poppers zu einer schwerwiegenden gesundheitlichen Beeinträchtigung führen. Gerade in der Homosexuellenszene, wo Poppers häufig vor dem Analverkehr eingenommen werden, nimmt man zusätzlich noch Sildenafil, das als Potenzmittel angewendet wird.

Dieser Wirkstoff sorgt ebenfalls für eine Erweiterung der Blutgefäße und kann in Kombination mit der Partydroge für akute Herz-Kreislauf-Beschwerden sorgen.

Dauerschäden durch Schnüffeldrogen

Bedenklich sind auch die gesundheitliche Schäden bei einer längeren Einnahme der Partydroge. Neben Schäden des Herz-Kreislauf-Systems, des Gehirns sowie der Nieren und Lungen sind auch Schädigungen der Augen als Langzeitfolge bei Anwendern von Poppers bekannt. Durch die Einnahme der Droge wird die Makula, im Inneren der Netzhaut dauerhaft beschädigt. Forscher aus dem westfälischen Münster konnten bei Konsumenten, die die Partydroge über einen langen Zeitraum konsumierten feststellen, dass die Zapfen, die für das Farbsehen verantwortlich sind, dauerhaft durch die Einnahme der Droge geschädigt wurden.

Ebenfalls war das Sehen in der Dunkelheit für die Konsumenten deutlich schwieriger geworden. Der Verkauf der Partydroge ist in der Bundesrepublik legal. Jedoch ist die Droge nicht in der Apotheke erhältlich, sondern wird auf einschlägigen Seiten im Internet angeboten.

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(Quelle: Westfälische Wilhelms-Universität Münster | Bild: pixabay)