Steigende Kosten 2023: Was Hamburger jetzt tun sollten

In den letzten Monaten stiegen die Verbraucherpreise in Deutschland spürbar an. Im Zuge dessen fragen sich immer mehr Hamburger, wie sie ihre Lebenshaltungskosten trotz Inflation für 2023 stemmen können.

Inflations-FAQ: Höhere Preise für Produkte und Dienstleistungen

Um die eigenen Lebenshaltungskosten strategisch minimieren zu können, muss der Kern hinter einer Inflation genauer verstanden werden. Im Folgenden finden Sie ein kurzes Frage-und-Antwort-Quiz über die wichtigsten Fragen rund um die derzeitige Inflationslage:

  • Was ist eine Inflation?

Eine Inflation ist grob zusammengefasst eine erkennbare und langanhaltende Teuerung unbestimmter Produkte und Dienstleistungen. Durch den anhaltenden Anstieg der Preise verliert dabei die gegebene Währung an Wert. Dies liegt daran, dass mit einem bestimmten Geldbetrag zukünftig weniger eingekauft werden kann als davor. So müssen Privathaushalte typischerweise im Zuge einer Inflation für dasselbe Mehl und Brot, dieselbe Bank oder die bereits bestehende Versicherung höhere Kosten zahlen, ohne mehr zu erhalten.

  • Wie entstand die derzeitige Inflation?

Die derzeitige Inflation entstand durch die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie sowie den ökonomischen Folgen des Krieges in der Ukraine. In Folge der beiden Ereignisse überstieg die gesamtwirtschaftliche Güternachfrage das gesamtwirtschaftliche Güterangebot. Dadurch, dass die Ereignisse das kurzfristige Erhöhen des Angebots unmöglich machten, setzte die Inflation ein.

  • Warum kann die Inflation schwer gestoppt werden?

Eine Inflation zu stoppen, stellt in vielen Fällen eine Herausforderung dar. Dies liegt unter anderem daran, dass die Inflation eine sogenannte Lohn-Pries-Spirale auslöst. Denn die höheren Preise lösen höhere Löhne aus. Der erhöhte Lohn sorgt wiederum dafür, dass Unternehmer ihre Produktpreise erhöhen, um trotz Lohnerhöhungen keinen Verlust zu erzielen. Wegen des erhöhten monatlichen Einkommens der Arbeitnehmer steigt zudem die Nachfrage nach Gütern erneut an. Grund hierfür ist die Angst der Verbraucher. Denn durch den Wertverlust des Geldes neigen Verbraucher eher dazu, Geld auszugeben. Durch die erneute Steigerung der Güteranfrage steigen wiederum die Preise.

  • Wen betrifft die derzeitige Inflation?

Die derzeitige Inflation betrifft alle Bewohner Deutschlands – egal, ob es sich um Privatpersonen oder Unternehmer handelt. Wie stark ein Bewohner von der Inflation betroffen ist, hängt jedoch vom eigenen Verbraucherverhältnis ab. Das Statistische Bundesamt bietet Hamburgern für die Berechnung der persönlichen Inflationsrate einen Online-Rechner.

Tipp 1: Einnahmen erhöhen

Zwar kann eine Erhöhung der Einnahmen die Inflation erweitern, jedoch sollten sich Privatpersonen im ersten Schritt um ihre persönlichen Lebenshaltungskosten kümmern. Genau deshalb empfiehlt es sich gerade in Zeiten der Inflation, mögliche Gehaltserhöhungen zu verfolgen. Vor der Gehaltsverhandlung empfiehlt sich eine Erkundigung gewisser Unternehmensbereiche. So könnte man beispielsweise erhöhte Positionen und Aufgabenfelder, insofern man dafür bereit ist, anfangen zu übernehmen.

Und auch ohne eine Veränderung des Arbeitsumfeldes gibt es Möglichkeiten den Chef mit einzelnen Argumenten von einer Gehaltserhöhung zu überzeugen. Zudem haben die meisten Unternehmer Verständnis, dass sich ein Anstieg der Lebenshaltungskosten auch in höheren Löhnen widerspiegeln muss. Sollte der Chef die Gehaltsverhandlung ablehnen oder die Mindesterhöhung unterschlagen, kann man sich immer noch nach besser bezahlten Jobangeboten umschauen.

Tipp 2: Kredit aufnehmen und an der Inflation profitieren

Die derzeitige Wirtschaftslage kann Kreditnehmern einen Vorteil verschaffen. Denn wer in Inflationszeiten einen Kredit abschließt, zahlt zukünftig weniger an Zinsen zurück. Zwar sollten die Zinsen trotzdem mithilfe eines Zinsrechners für einen Kredit berechnet werden, jedoch minimieren sich diese im Laufe der Inflation automatisch. Die einzige Voraussetzung für die Zinsverringerung ist ein gewinnbringender beziehungsweise wertsteigender Kreditgrund:

  • Wer mit einer Kreditaufnahme an der Inflation profitieren möchte, muss das Geld richtig investieren. Denn die Kreditsumme alleine ergibt keinen Gewinn. Dies liegt daran, dass das Geld seinen Wert verliert. Was hingegen nicht seinen Wert verliert, sind Sachgegenstände beziehungsweise Konsumgüter. Fahrzeuge wie Autos und Motorräder neigen dazu, im Wert schwankend zu sein und fast nie an Wert zu gewinnen. Anders sieht es bei Gold, Immobilien und weiteren Sachwerten aus.
  • Bei hoher Inflation steigen die Kosten dieser Produkte. Verkauft man sein Investment anschließend, erzielt man bei dem richtigen Investment einen höheren Gewinn. Da die Kreditzinsen im Laufe der Inflation nicht gestiegen sind, zahlt man dieselben Zinsen mit einer erhöhten Geldsumme zurück. Durch die erhöhte Geldsumme hat man am Ende einen Gewinn gemacht.

Tipp 3: Umschuldung erwägen

Erhöhte Ausgaben fallen während einer Inflationsperiode schnell an. Und selbst, wenn man seine monatlichen Ausgaben mithilfe gewisser Spartechniken reguliert, geraten viele in den Dispokredit oder überziehen diesen sogar.

Wer während der Inflation in die Kreditfalle der Banküberziehungskredite tappt, schafft es schwer, die Summe schnell zurückzuzahlen. Die verspätete Rückzahlung sorgt bei den meisten Banken jedoch für einen Zinsanstieg. Da die Banküberziehungskredite die teuerste Kreditform darstellen, müssen Verbraucher am Ende mit einem verhältnismäßig hohen Verlust rechnen.

Bestehen neben einem überzogenen Banküberziehungskredit noch weitere Kreditverpflichtungen mit anderen Konsumkrediten, empfiehlt es sich, eine Umschuldung zu erwägen. Eine gute Umschuldung kann zu geringeren Zinszahlungen und möglicherweise geringeren Tilgungsraten führen.

Tipp 4: Haushaltsbuch führen

Sich einen guten Überblick über die Finanzen schaffen und Ausgaben planen zu können, ist heute besonders wichtig. Oft verliert man nämlich im Alltag einen Überblick über seine monatlichen Ausgaben. Dies sorgt dafür, dass man schnell mal mehr Geld ausgibt als eigentlich zur Verfügung steht. Das Führen eines Haushaltsbuches kann diesen finanziellen Überblick schaffen. Ein Haushaltsbuch ist zusammengefasst eine listenartige Tabelle, welche die monatlichen Einnahmen und Ausgaben genau wiedergibt. Wer die Liste sorgfältig plant, weiß welche Ausgaben monatlich zu tragen sind und kann so seine Freizeitplanung mit dem Restgeld genauer planen.

Des Weiteren kann ein Haushaltsbuch das Sparen erleichtern, da man weiß, wie viel Geld man für Luxusgüter wie neue Kleidung monatlich zur Verfügung hat. Anstatt das Geld für die Luxusgüter auszugeben, kann ein Teil oder die ganze Summe gespart werden. Zudem vermeidet die Tabelle Schulden, da man sie wie eine Checkliste nach dem Bezahlen monatlicher Pflichtaufgaben abhaken kann.

Tipp 5: Clever einkaufen

Neben dem Führen eines Haushaltsbuches kann es zudem hilfreich sein, den monatlichen Lebensmitteleinkauf zu planen und dabei sein Einkaufsverhalten zu ändern. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • Der einflussreichste und einfachste Faktor ist der Ort, wo man einkauft, zu überdenken. Fachhändler und Biomärkte sind teurer als Supermärkte, diese wiederum teurer als Discounter. Wer sich bewusst für einen günstigen Markt entscheidet, profitiert von günstigeren Preisen.
  • Ein weiterer Faktor betrifft die Ernährung. Obst und Gemüse ist beispielsweise nicht nur gesünder als Fastfood, sondern in der Menge auch deutlich günstiger. Und selbst, wenn es in der Menge mehr kostet, macht es definitiv schneller satt als billigere Fastfood-Lebensmittel.
  • Manche Supermärkte bieten ihren Kunden spezielle Treuepunkte an. So gibt es beispielsweise in den meisten Supermärkten die Möglichkeit, sogenannte Payback-Punkte zu sammeln. Diese können ab einer gewissen Punkteanzahl zudem zu Prämien führen.
  • Neben Treuepunkten empfiehlt es sich zudem, Wochen- und Aktions-Rabatte regelmäßig zu überprüfen. Wer auf die Annahme von Rabattkatalogen verzichten möchte, hat die Möglichkeit Rabattkataloge mancher Supermärkte Online einzusehen. Mithilfe der Kataloge weiß man anschließend immer, wann welches Produkt wo im Angebot ist.
  • Vor dem Einkaufen sollte außerdem eine Einkaufsliste erstellt werden. So wird sichergestellt, dass man nicht zu viel einkauft oder aus dem Hunger heraus irgendwelche Fehlkäufe tätigt.
  • Monatlich lässt sich zudem einiges an Geld sparen, wenn man auf Marken-Produkte verzichtet. Alternativen zu Marken-Produkten wie No-Name-Waren schmecken oft genauso gut und sind oft mehr als 50 Prozent billiger.

Tipp 6: Energie sparen

Ein weiterer Bereich, indem Geld eingespart werden kann, ist der tägliche Energieverbrauch. Für das Sparen von Heizenergie benötigt es nicht unbedingt einen Verzicht auf Wärme. Denn bereits eine Wärmesenkung von einem Grad kann bis zu sechs Prozent an Energie einsparen. Zudem kann eine gute Wärmeverteilung und Planung dafür sorgen, dass nur dann eingeheizt wird, wenn es wirklich notwendig ist. Für eine einfachere Wärmeplanung kann es hilfreich sein, auf ein spezielles Thermostat zurückzugreifen. Ein intelligentes, programmierbares Thermostat ist dazu in der Lage, die optimale Raumtemperatur einzustellen und dabei die gewünschte Heiz-Zeit zu berücksichtigen.

Folgende Bestandteile beeinflussen die Strompreise

Neben der Heizenergie kann auch der tägliche Stromverbrauch minimiert werden. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klima informiert Bewohner über die Optimierung der Energieeffizienz und das Sparen im Haushalt. Lebensbereiche, an denen Sparpotenzial an Energie besteht, seien dabei folgende:

  • Heizen und Kühlen
  • Warmwasser
  • Kochen, Trocknen, Bügeln
  • Haushaltsgeräte und Kommunikation

Tipp 7: Überflüssige Verträge kündigen

Abos und Verträge sind schnell abgeschlossen. Gerade im Umgang mit Versicherungen sollte man bei der Vertragsabschließung jedoch vorsichtig sein. Denn Doppelversicherungen können im Schadensfall zu keiner Schadensdeckung führen. Des Weiteren verfallen manche Versicherungen, wenn die Schadensabdeckung nicht mehr benötigt wird. Ist dies der Fall, so sollte man die Versicherung kündigen. Überflüssige Versicherungen beanspruchen den Geldbeutel. Da man sie jedoch nicht mehr braucht, gibt man unnötiges Geld aus. Dieses kann nach einer Kündigung der Versicherung eingespart werden.

Neben Versicherungen sollte man zudem seine monatlichen Internet- und Streaming-Kosten überprüfen. Im Zeitalter des Internets und der Streamingdienste schließt man schnell verschiedene Abonnements ab. Insofern diese nicht regelmäßig verwendet werden, sollte man diese kündigen. Wichtig bei der Abschließung eines Vertrages ist es zudem, Vertragslaufzeiten und Kündigungsfristen zu realisieren. Gerade bei Zeitschriften-Abos und Fitness-Mitgliedschaften kann ein Vertrag ohne Kündigungsfrist von Vorteil sein.