Hamburg wird zur Armutsfalle für Rentner

Die Armut ist, wie in vielen anderen Großstädten, auch in der Stadt Hamburg spürbar. Um genau zu sein, ist jeder sechste Einwohner von Armut bedroht. Laut dem aktuellen Armutsreport des paritätischen Wohlfahrtverbandes geht hervor, dass vor allem die ältere Generation von Armut betroffen ist. Die Armutsrisikoquote beträgt in Hamburg 15,7 Prozent, von der vor allem Hamburger Rentner betroffen sind.

Dieses Armutsrisiko ist in kurzer Zeit mit 13,6 Prozent immens gestiegen. Im Jahr 2006 waren es erst 5,9 Prozent. Diese Zahlen zeigen das drastische Ausmaß auf. Selbst der Vorstand Joachim Speicher stellte dies fest und kann den Betroffenen keine Entwarnung oder Hoffnung versprechen. Weiterhin sagt Speicher, dass junge Menschen das Glück haben, aus eigener Kraft Wege aus der Armut oder einer schwierigen finanziellen Situation zu finden. Ältere Menschen hingegen, haben mit dem Eintritt in den Ruhestand nicht die Möglichkeit ihre Finanzsituation zu verbessern.

Risikogruppen für Altersarmut in der Hansestadt

Interessant ist, dass das Armutsrisiko bei Familien, die mindestens zwei Kinder haben, zurück geht. Vier Jahre früher lag dieses Risiko noch bei 40 Prozent. Mittlerweile ist die Quote auf 30 Prozent gesunken. Diese Zielgruppe gehört trotz positiver Entwicklung, nach wie vor, weiterhin zu den Hauptrisikogruppen, die Gefahr laufen, in die Armutsfalle zu geraten.

Daneben zählen folgende Gruppen zu den am stärksten von Armut bedrohten Gruppen: Erwerbslose (58 Prozent), Alleinerziehende (36,4 Prozent) und in Hamburg lebende Menschen mit Migrationshintergrund (30,3 Prozent). Rund 60.000 minderjährige Kinder sind von Armut bedroht. Dies ist ein Zustand, der für jeden erschreckend ist. Joachim Speicher wirft dazu ein, dass die meisten Kinder, welche in Armut groß werden, automatisch schlechtere Bildungschancen haben und entsprechend auch weniger gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben. Der paritätische Wohlfahrtverband möchte hier Präsenz zeigen und forderte den Hamburger Senat dazu auf, offensiv gegen die Armutsproblematik vorzugehen. Eine Forderung des Wohlfahrtsverbandes ist, dass mehr Wohnraum, welcher auch bezahlbar ist, geschaffen werden soll. Weiterhin sollen Alleinerziehende Mütter oder Väter und auch Großfamilien mehrere Angebote und Perspektiven erhalten. Damit könnte die aktuelle, schwierige Lage schon deutlich verbessert werden.

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