Airbnb muss künftig Steuerdaten an Finanzämter liefern
Das bekannte Portal für privater Unterkunftsvermittlung Airbnb muss mit sofortiger Wirking Kontrolldaten an die Hamburger Steuerfahndung liefern. Vermieter, die ihre Einkünfte nicht bei den Finanzämtern angegeben haben, drohen Nachzahlungen.
Die Finanzbehörden der Länder und Steuerfahnder haben erfolgreich gegen Airbnb auf Herausgabe von Daten geklagt. Die Entscheidung zur Auskunftspflicht ist nun nach einem mehrere Jahre andauernden Verfahren gefallen. Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) nennt dies einen großen Erfolg für die Steuerfahndung. Die Behörden nennen Airbnb dabei nicht beim Namen. Man spricht von einem „weltweit agierenden Vermittlungsportal für Buchung und Vermittlung von Unterkünften“.
Besonders Airbnb-Vermieter in Hamburg zittern
Hamburg ist ein wahres Mekka für die Airbnb-Plattform. In keiner deutschen Stadt werden jährlich mehr Privatwohnungen vermittelt. Die Einnahmen aus den Vermietungen sind zu versteuern, soweit sie 520 Euro jährlich übersteigen und das Gesamteinkommen über dem Grundfreibetrag von 9408 Euro (für Alleinstehende) liegt. Steuern, die sich nicht nur viele Hamburger Airbnb-Vermieter bislang gern gespart haben.
Die unversteuerten Einnahmen aus Airbnb-Vermietungen sind den Behören schon seit vielen Jahren ein Dorn im Auge. Fahnder können nun Airbnb-Vermieter gezielt ins Visier nehmen. Hamburgs Finanzsenator spricht nach dem Urteil von einem „Durchbruch zur Aufhellung dieses erheblichen Dunkelfeldes“.
Schlechte Nachrichten für Airbnb, dessen Geschäft aufgrund der weltweiten Pandemie ohnehin ins Stocken geriet. Den für dieses Jahr angekündigten Börsengang will das US-Unternehmen dennoch wagen.
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