Air Berlin Pleite – in Hamburg klafft immer noch eine Lücke

Air Berlin Flugzeug mit Logo am Hamburg Airport

Es ist erst wenige Monate her, da stellte Air Berlin seinen Flugbetrieb ein. Nach der Pleite wurden die lukrativen Teile der Fluggesellschaft unter den Konkurrenten aufgeteilt. Ein großes Stück vom Kuchen erhielt der Platzhirsch Lufthansa, bzw. deren Tochter Eurowings – die Fluggesellschaft ist einer der größten Profiteure der Air Berlin Pleite.

Die britische Easyjet und Ryanair, wollen als Teilhaber der Air-Berlin-Tochter Niki, der deutschen Lufthansa Parole bieten. Der Flughafen Hamburg profitiert davon allerdings kaum – in der Hansestadt dominiert zunehmend die Lufthansa und Tochter Eurowings.

Lufthansa & Eurowings machen wohl bald die Hälfte des Flugbetriebs in Hamburg aus

Der Airport Hamburg erlaubt einen groben Einblick über die Marktanteile der einzelnen Airlines in Hamburg. Die zehn größten Fluggesellschaften am Flughafen Hamburg machten im Jahr 2017 etwa drei Viertel des Marktes unter sich aus.

Damals waren darunter auch Air Berlin und Niki auf der Plätzen 5 und 6. Für 2018 wird erwartet, dass der Anteil der übrigen acht Fluggesellschaften weiterhin fast Dreiviertel ausmacht. Wachstum erwartet der Flughafen Hamburg vor allem bei Eurowings und Lufthansa. Neue und bedeutende Mitbewerber sind nicht in Sicht.

Easyjet setzt nicht auf Hamburg

Noch im Jahr 2013 hatte EasyJet für Hamburg ambitionierte Pläne und stationierte in Fuhlsbüttel drei Maschinen fest. EasyJet CEO Carolyn McCall damals: „Unser Ziel für Hamburg ist, die Passagierzahlen innerhalb des ersten Jahres auf eine Million zu verdoppeln. In Berlin möchten wir 130.000 zusätzliche Passagiere befördern.

Fast 30 Ziele hatte die britische Fluggesellschaft im Programm. Zuletzt hat das Unternehmen allerdings zahlreiche Verbindungen aus dem Programm gestrichen: Darunter Mallorca, Fuerteventura, Salzburg (nur noch Eurowings) und Zürich (Eurowings und Swiss).Nun gibt es nur noch neun Easyjet-Verbindungen ab Hamburg, darunter beispielsweise Bordeaux und Genf exklusiv.

Die Pleite von Air Berlin könnte Easyjet eigentlich die Gelegenheit bieten, einer der BIG-Player in Hamburg zu werden. Aktuell scheint es aber keinerlei Anzeichen zu geben, dass Easyjet diese Möglichkeit nutzen wolle.

So wird die Lücke, die Air Berlin hier hinterlassen hat, wohl noch etwas länger anhalten als in anderen Städten. Platzhirsch Lufthansa wird den Wettbewerbsmangel am Standort Hamburg durchaus freuen – die Hamburger Fluggäste und Flughafenbetreiber vermutlich weniger.

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Mit Liebe gemacht in Hamburg-Barmbek.

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